Ich bin zufällig Autorin geworden
Ich schreibe Krimis. Ich schreibe Fantasygeschichten. Aber vor allem baue ich Welten.
Aber warum? Wie ist es dazu gekommen? Wieso ist mir die reale Welt nicht genug?
- Suchen wir gemeinsam nach der Ursache!
Die Vorliebe fürs Düstere wurde mir in die Wiege gelegt: Unter den Kinderbüchern, die meine Eltern mir vorlesen durften (gut, ich gebe es zu: mussten), befanden sich Bücher über ein Spukschloss mit Hexen und Trollen, über ungehorsame Kinder, denen der Daumen abgeschnitten wurde und über Experimente, die Menschen schrumpften und durch chemische Apparaturen schickten.
Aber auch die naturwissenschaftliche Seite kam dabei nie zu kurz. So bat ich meinen Vater jeden Morgen vor dem Kindergarten eindrücklich, mir aus einem Lexikon für Aquarienfische vorzulesen. Womöglich der Grundstein für die Unterwasserwelt in „Stadt der Tiefe“.
Als ich endlich selbst lesen konnte, war kein Kinder-Detektivroman vor mir sicher. Ich war Mitglied von TKKG, der sechste Freund bei den Fünf Freunden, die vierte Null der drei tollen Nullen, ein Teil des Tiger-Teams… Nur die drei Fragezeichen wollten mich nicht haben. Vielleicht hatte ich damals schon zu viel mit den anderen Ermittlungen zu tun. Ich bin mir nicht ganz sicher.
Ein Seminar war mein Start
Die Rätsel und die Ermittlungen in den Büchern haben mich immer begeistert
Meine Begeisterung für Rätsel ließ mich in der siebten Klasse auch Latein wählen. Eine Entscheidung, die bei den meisten Menschen vermutlich Unwohlsein und schreckliche Erinnerungen an Konjugationen und Deklinationen aufkommen lässt. Für mich hat der Lateinunterricht die Liebe zur deutschen Sprache erweckt. Und nebenbei dafür gesorgt, dass ich zum Rechtschreib- und Grammatikpedanten wurde. Auch hier gab es Rätsel. Jeder Satz war ein Rätsel, das ich mit Logik und einem geplanten Vorgehen lösen konnte.
Als ich schließlich Biologie studierte, war der Grund das „Warum“. Ich wollte immer schon verstehen, wie etwas funktioniert. Wie funktionieren Lebewesen? Natürlich ging es damit im Studium aber nicht los. Zuerst kamen Bäume-umarmende Professorinnen und Doktoren, die ohne Hilfe ihren Laptop nicht bedienen konnten. Außerdem noch so viele Stunden Chemie und Physik, dass ich davon bis heute Alpträume habe.
Trotzdem habe ich nach dem Bachelor-Studium noch einen Masterstudiengang angehängt. Dafür habe ich Monate im Labor und in einem winzigen, eiskalten Kellerraum verbracht.
Im Studium meldete ich mich für das Seminar „Krimis schreiben“ an. In meiner Naivität dachte ich, ich könnte nur zuhören. Ich wollte etwas darüber lernen, was Krimis – die ich ja gerne las – eigentlich ausmachte. Stattdessen musste ich selbst einen Kriminalroman entwerfen und die ersten fünf Seiten schreiben. Im ersten Anlauf gelang mir ein klassischer (amerikanischer) Krimi. Er gefiel zwar den anderen Teilnehmern des Seminars, machte mir selbst aber keinen Spaß. Die reale Welt war zu eng für mich: die meisten Motive, Mordfälle, Ermittler und Täter schon verbraucht. Dann entdeckte ich ein besonderes Genre und fragte mich: "Was ist Steampunk?" - Schnell war ich begeisterter Fan dieser ungewöhnlichen Genres.
Hartnäckig wie ich bin, meldete ich mich noch einmal für das Seminar an. Hier schrieb ich den Anfang zu „Stadt der Tiefe“, einer Geschichte, die einen fiktiven Verlauf der Weltgeschichte im 19. Jahrhundert als Grundlage hat. Ich erfand eine Stadt auf dem Grund des Meeres und mit ihr eine Gesellschaftsstruktur und eine wissenschaftliche Erklärung, wie diese Stadt funktioniert. Eine Stadt, die im Übrigen von Wissenschaftlern geleitet wird. Wie ich wohl darauf gekommen bin…
Die meisten meiner Geschichten sind von Naturwissenschaften mitgeprägt, ob es um DNS geht wie in „Stadt der Tiefe“, um Konditionierung wie in „Stadt der Asche“ oder um Mumifizierung wie in „Stadt der Sande“.
Ich liebe die Naturwissenschaften, virtuelle / fiktive Welten und ich liebe Rätsel.
Und nun baue ich Welten und entwerfe Rätsel für meine Leser. Was ist Steampunk eigentlich? - Finde hier mehr heraus.
Veröffentlichungen
Ok, bis hierhin haben wir die Grundlagen meiner Ideen abgearbeitet. Aber wie kam es denn nun eigentlich zur Veröffentlichung meiner Bücher?
Zunächst einmal unterschrieb ich einen Buchvertrag, löste ihn aber wieder und beschloss, stattdessen alles selbst in die Hand zu nehmen. Ich suchte nach einem Lektor, einem Coverdesigner und einer Druckerei und veröffentlichte „Stadt der Tiefe“ schließlich 2017 selbst.