Ferias - In der Tiefe des Ozeans
Fantasy
Inhalt von "Ferias - In der Tiefe des Ozeans"
„Du bist nur ein Mensch, du hast ja keine Ahnung, wie unser Leben wirklich ist!“
Seit Jahrhunderten ist die Menschheit gespalten: Auf der einen Seite stehen die reinen Menschen, auf der anderen die Ferias, Mischwesen aus Mensch und Tier.
Xed ist zufrieden mit seinem Leben am Rand der Stadt der reinen Menschen. Doch als ein vermummter Fremder ihm erzählt, dass seine Eltern noch am Leben sind, ändert sich alles. Denn der Fremde verlangt eine Gegenleistung für weitere Informationen und schickt Xed und seine beiden besten Freunde auf die Suche nach einem wertvollen Relikt.
Ihre Nachforschungen führen sie in eine geheimnisvolle Stadt unter dem Meer – eine Stadt der Ferias...
Leserstimmen auf Amazon
"Es ist alles so schön detailliert beschrieben und die Fantasie kennt hier keine Grenzen"
"Sehr unterhaltsamer Fantasyroman,flüssig zu lesen und fast durchgehend spannend"
Wer gerne spannende Geschichte vor ungewöhnlichem Hintergrund liest und sowohl dem Western- wie auch dem Steampunk-Genre aufgeschlossen gegenübersteht, wird mit diesem Buch bestens bedient und unterhalten.
Amazon-Rezensentin
Ich habe den ersten Teil geradezu verschlungen und die Gegenwart kam mir bisweilen wie die eigentliche Phantasie vor.
Nicht nur inhaltlich, sondern auch sprachlich spielt Jasmin Jülicher zu Recht in der oberen Liga der Selfpublisher.
Amazon-Rezensentin
Leseprobe zu Ferias - In der Tiefe des Ozeans, dem Fantasy-Roman
»Verdammt!« Xed warf sich hinter die kleine Mauer und zählte lautlos bis zehn. Erst dann wagte er es, den Kopf wieder hinter den Steinen hervorzustrecken.
Die beiden Wachen, die eben noch keine zehn Meter von ihm entfernt gestanden hatten, waren weitergegangen. Er schätzte die Entfernung auf gut vierzig Meter. Das sollte reichen.
Leicht gebückt huschte er über die Straße, die nur hier und da von einsamen Gaslaternen erleuchtet wurde, nicht genug, um wirklich etwas erkennen zu können. Das Kopfsteinpflaster barg immer die Gefahr zu stolpern, gerade im Dunkeln, doch Xed kannte diesen Teil der Stadt wie seine Westentasche. Nach wenigen Augenblicken war er auf der anderen Seite angelangt und stand unter dem Schild, das in großen goldenen Lettern »Kunstgalerie Leer« verkündete.
Xed wandte sich um und drückte wie beiläufig mit den Händen hinter seinem Rücken gegen die Tür aus Eisen, die sich jedoch keinen Zentimeter rührte. Abgeschlossen, aber das hatte er erwartet. Er zog sein Werkzeug aus der Jackentasche und machte sich am Schloss zu schaffen. Nach wenigen Augenblicken sprang die Tür ohne ein einziges Geräusch auf. Xed grinste. Das sollte ihm erst einmal jemand nachmachen!
Noch ein schneller Blick in die Richtung, in die die Wachen verschwunden waren. Nichts, nicht einmal der Lichtschein ihrer Laternen war noch zu sehen. Auf leisen Sohlen schlich er in den stockdunklen Vorraum der Galerie und tastete sich an der Wand entlang zur Holztür, die in den Ausstellungsraum führte. Erst gestern war er hier gewesen und hatte »die Lage sondiert«, wie Rob, einer seiner Geschäftspartner, es gerne nannte.
Die Tür öffnete sich mit einem leisen Knarren und er betrat den Ausstellungsraum, in dessen Inneren ein unwirkliches grünes Licht leuchtete, welches das komplette Zimmer erhellte. Es stammte von der Hauptinstallationen in der Mitte des Raumes, einer komplizierten Anordnung von Rohren aus Glas, Kupfer und Eisen. Durch ihr Inneres floss Äther, die wertvolle Energie, die die Maschinen der Stadt antrieb und die die Stadt Atrias zu einer der reichsten Menschenstädte gemacht hatte.
Das grüne Leuchten schien vor Xeds Augen zu pulsieren, an- und abzuschwellen, und er erwischte sich dabei, wie er fasziniert und in eine Art Trance versunken dastand und auf das Licht starrte. Mit einem Kopfschütteln riss er sich von dem Anblick los. Was für eine Verschwendung des Äthers. Vielleicht könnte er auch davon ein wenig abzweigen.
Nein, auf keinen Fall, rief er sich selbst zur Ordnung. Sein Auftrag lautete, das Gemälde zurückzuholen, das der Galeriebesitzer Greg Leer seinem Klienten gestohlen hatte. Der Klient hatte das Bild vor einem Monat zum Rahmen in die Galerie gebracht und dann erkennen müssen, dass Leer ihm lediglich eine Kopie des Bildes zurückgegeben hatte. Das Original hing zum Verkauf in der Galerie. Da er den Diebstahl jedoch nicht hatte beweisen können, hatte sein Klient sich an ihn, Xed Nolan, gewandt.
Und dort hing das Gemälde auch schon. Ein kleines gerahmtes Bild einer verschneiten Winterlandschaft. Schnee? Xed schüttelte den Kopf. Wo hatte sein Klient denn das Bild her? Schnee hatte es in dieser Region schon seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben. Vielleicht sogar seit der Verwandlung nicht mehr. Vorsichtig hob er das Gemälde von der Wand und verstaute es in einem Stoffsack. Mit seiner Beute im Gepäck zog er sich zur Eingangstür zurück. Nichts wie weg.
»Aha! Ich wusste doch, du führst etwas im Schilde.«
Es waren die beiden Wachen. Offenbar waren sie zur Galerie zurückgekehrt und hatten die ganze Zeit auf ihn gewartet. Und er war ihnen genau in die Falle gegangen.
»Xed Nolan, wieder einmal«, erklang eine schnarrende Stimme. Frustriert schloss Xed die Augen. Nicht Lennard Siss! Die Wache hatte ihn bereits mehr als einmal erwischt, aber immer, ohne ihm etwas nach-weisen zu können. Es war ihm jedes Mal gelungen, sich herauszureden. Das würde heute schwierig werden.
»Ah, die Herren Siss und...« Er versuchte, das Ge-sicht der anderen Wache zu erkennen.
»Blake«, antwortete der andere Mann und griff nach Xeds Oberarm. Hart wie ein Schraubstock gruben sich seine Finger in Xeds Fleisch. »Du kommst mit uns.«
»He!« Als Xed sich wehrte, sah er das hämische Grinsen, das Siss Mundwinkel umspielte. Gott, wie sehr es diesen Mistkerl freute, ihn nun endlich auf frischer Tat ertappt zu haben.