Aspiration - Die Akademie
Jugend-Dystopie
Inhalt von "Aspiration - Die Akademie"
Die Aspiration, ein gigantisches Schiff, ist ein Schutzraum, der vor hundertachtzig Jahren geschaffen wurde, um die Menschen vor den Bedrohungen der Umwelt zu schützen. Vor der Pest, den Stürmen, den Überschwemmungen und dem langsamen Versinken im Müll.
Kalifornien 2273:
Reena hat sich mit ihrem Leben im Outland abgefunden, dem ungeschützten Land, das von wilden Tieren, Krankheiten und den Überresten einer vergangenen Zivilisation bedroht wird. Doch sie lässt ihr altes Leben und ihre Familie hinter sich, als sie die Chance erhält, sich an der Akademie auf der Aspiration zu qualifizieren. Ein Wettbewerb, bei dem die Kandidaten sich Woche für Woche durch Wissen, Stärke und Sympathie bei den Zuschauern beweisen müssen.
Aber nicht jeder ist damit einverstanden, dass sich ein Outlander auf der Aspiration befindet. Als es zu einer Reihe von Anschlägen kommt, steht für die meisten fest, wer dafür verantwortlich ist – und dass Reena mit ihnen unter einer Decke steckt.
Band 1 der neuen Romanreihe "Aspiration" von Jasmin Jülicher.
Leseprobe zur Jugend-Dystopie "Aspiration - Die Akademie"
„Hier!“ Reena warf ihrem Vater eine zerdrückte Plastikflasche zu. Geschickt fing er sie mit einer Hand auf und ließ sie in den Korb auf seinem Rücken gleiten, der bereits halb mit Plastikabfall gefüllt war. Auch Reena trug einen Korb auf dem Rücken, der ihr bis in die Kniekehlen reichte. Er war fast voll und der Müll darin rutschte bei jedem Schritt hin und her, so dass das Gehen mühsam wurde und sie langsam Schwierigkeiten mit dem Gleichgewicht bekam. Doch das war sie gewohnt. Seit ihr Bruder Joe vor einigen Wochen den Unfall gehabt hatte, war sie jeden Tag mit ihrem Vater hier draußen.
Mit einem Anflug von Schuldgefühlen ließ Reena ihren Blick über den Boden wandern. In Windeseile sortierte ihr Gehirn Aluminiumdosen und Glasscherben und trennte sie von dem wertvollen Plastikmüll, den sie suchte. Sie hatten sich bereits weit von Hope, ihrem Heimatdorf, entfernt. Und sie mussten jeden Tag weiter gehen, um noch genug zu finden.
„Ich schaue mal hier rein“, rief Reena und deutete auf die Überreste eines Hauses. Rundherum um das, was vermutlich mal der Garten gewesen war, waren kleinere Sträucher gewachsen, deren Dornen sich in ihrer Kleidung verhakten. Vorsichtig bahnte sie sich einen Weg durch die Pflanzen und achtete darauf, nicht über den Abfall zu stolpern, der sich dazwischen auftürmten.
„Aber bleib nicht zu lange da drin!“, rief ihr Vater, als Reena bereits das ehemalige Wohnhaus betrat. Wie auch die Häuser in ihrem Dorf war es aus Steinen gebaut worden, weswegen es auch jetzt, rund 250 Jahre später, noch stand. Sie machte sich nicht allzu große Hoffnungen, im Inneren noch Plastik zu finden, vermutlich waren bereits mehr als genug andere Sammler hier gewesen. Aber es reizte sie. Hier konnte sie nachempfinden, wie die Menschen damals gelebt hatten. Wie es gewesen war, bevor abwechselnde Überschwemmungen und Dürreperioden das Leben in Kalifornien unmöglich gemacht hatten. Und bevor eine resistente Form der Beulenpest den größten Teil der Überlebenden dahingerafft hatte.